Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Die höchste Auszeichnung, die der deutsche Kulturbetrieb zu bieten hat, geht in diesem Jahr an den chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu. Der Autor sei ein „unbeirrbarer Chronist“, der Zeugnis ablege „für die Verstoßenen des modernen China“, begründete die Jury im Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Entscheidung: „Liao Yiwu setzt in seinen Büchern und Gedichten den Menschen am Rande der chinesischen Gesellschaft ein aufrüttelndes literarisches Denkmal.“ 
Es ist die bisher größte Ehrung für den 53-jährigen Autor, der aus Sichuan im Südwesten der Volksrepublik China kommt und seit Juli in Deutschland lebt – eine Reaktion auf die Ereignisse auf dem Platz des Himmlischen Friedens am 4.Juni 1989, in deren Folge Liao Yiwu erstmals ins Gefängnis kam. Immer wieder wird sein Name auch in Gesprächen um mögliche Kandidaten für den Nobelpreis für Literatur genannt. Leseproben stehen in der Zeitschrift Lettre, ein ausführlicher Artikel zum Autor, seinem Werk und der Preis-Verleihung auf SPIEGEL online.