Grimms Märchen in Portugal

 Die UNESCO hat die erhaltenen
Grimm-Handschriften zum
Weltdokumentenerbe erklärt
Zweihundert Jahre ist es her, dass die Kinder- und Hausmärchen-Sammlung der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm zum ersten Mal veröffentlicht wurden: Der Froschkönig, Das Märchen von einem, der auszog das Fürchten zu lernen, Der Wolf und die sieben (jungen) Geislein, Rapunzel, Hänsel und Gretel, Aschenputtel, Hans im Glück, Frau Holle, König Drosselbart und viele mehr – insgesamt 86 Märchen veröffentlichte der Verleger Reimer 1812 in Zusammenarbeit mit den Brüdern Grimm. Dabei waren sie weder die Erfinder der Texte, noch stammte die eigentliche Idee von ihnen. Die kam von den romantischen Dichtern Clemens Brentano und Achim von Arnim; die vier kannten sich von der Universität Marburg. 
Jacob und Wilhelm begannen, traditionelle Erzählungen zu sammeln, niederzuschreiben und zu bearbeiten – Geschichten ihrer hessischen Heimat. Hauptquelle war die außerordentlich gebildete Schneiderin Dorothea Viehmann. Sie stammte aus einer Hugenotten-Familie und brachte auch französische Märchen-Inhalte ein. Bis zur fünften Ausgabe, die 1857 erschien, wuchs die Sammlung; es wurden über 200 Märchen. 
 Grafittikünstler in Lissabon
haben sich bereits mit der
Ausstellung befasst
Viele von ihnen existierten in verschiedenen, leicht abgewandelten Versionen, die zum Teil von den Brüdern Grimm selbst geändert und dem zeitgenössischen Publikums-Geschmack angepasst wurden und teils den herrschenden Moralvorstellungen folgten. Die Märchen wurden in nahezu alle Sprachen der Welt übersetzt und haben auch in Portugal ihre Wirkungs-Geschichte. Das dokumentiert eine Wander-Ausstellung portugiesischer Bibliotheken in Kooperation mit dem Goethe-Institut. (DIE GEBRÜDER GRIMM - LEBEN UND WERK:  Zum 200. Jahrestag der Erstveröffentlichung. 1.August bis 31.Oktober in der National-Bibliothek in Lissabon)